Salzburgs Grenzen der Volksmusik
Die belletristisch motivierte Volksliedsammlung der Romantik, die das 1. Folk Revival einleitet, wird um 1900 zur Nationalsache erklärt und institutionalisiert, mit interessanten Parallelen zwischen Österreich und England. Der Beitrag „Salzburgs Grenzen der Volksmusik“ zeichnet die zunächst parallelen, ab 1919 aber stark auseinanderdriftenden Entwicklungen der Volkslied- und Volksmusikbewegung in Österreich (am Beispiel Salzburgs) und England nach. Deutlich werden dabei die engen Grenzen, die sich die Salzburger Volksmusikpflege als Rettungs-, Bewahrungs- und Abwehrbewegung selbst gesteckt hat. Während „das Volkslied“ im Salzburg der Nachkriegszeit nun nicht mehr gegen das „jüdische Gift“, sondern weitgehend analog gegen den Einfluss der „amerikanischen Neger“ verteidigt wird, bilden die englischen folk clubs im Zuge des Zweiten Folk Revival seit den 1950er-Jahren Basis und Inspirationspool für viele heute weltbekannte Lieder aus dem Bereich der Pop- und Beatmusik und des Rock'n'Roll.

